Die von US-Notenbank-Chef Jerome Powell neu angefachte Zinsangst belastet zu Wochenbeginn weiter den deutschen Aktienmarkt. Im Schlepptau der international schwachen Börsen rutschte der Dax im frühen Montaghandel um ein Prozent ab. Mit 12.836,04 Punkten entfernte er sich weiter von der 13.000er-Marke.
Die Verluste erstreckten sich auch auf die zweite deutsche Börsenliga und ganz Europa. Der MDax sank um 0,9 Prozent auf 25.283,29 Zählern, während der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 um 1,3 Prozent fiel.
Am Freitag schon hatte Powell die Märkte mit seinen Aussagen auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole erheblich unter Druck gesetzt. Laut dem Bankhaus Metzler hat er nachdrücklich die Absicht bekräftigt, die Geldpolitik so weit zu straffen, dass die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent sinkt. Dabei habe er eingeräumt, dass dies wahrscheinlich «einige Schmerzen für Haushalte und Unternehmen» bedeutet.
Zuvor hätten einige Marktteilnehmer die Hoffnung gehegt, dass die Fed ihren restriktiven Kurs infolge einer sich abkühlenden Wirtschaft revidieren könnte. «Dem erteilte Powell jedoch eine klare Absage», schrieb der Metzler-Analyst Eugen Keller.