• Mo. Nov 25th, 2024

Nvidia rechnet weiter mit gedämpftem Geschäft

Eine Nvidia-Grafikkarte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa)

Der Chipkonzern Nvidia rechnet nach verfehlten Umsatzerwartungen nicht mit einer baldigen Erholung. Für das laufende Quartal prognostizierte Nvidia am Mittwoch einen Umsatz von etwa 5,9 Milliarden Dollar (rund 5,9 Mrd Euro).

Das wären über eine Milliarde Dollar weniger als im Vorjahresquartal – und auch deutlich weniger als von Analysten erwartet. Der Umsatz im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal blieb im Rahmen der präsentierten vorläufigen Zahlen mit einem Plus von drei Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Nvidia selbst hatte ursprünglich mit mehr als acht Milliarden Dollar gerechnet. Auslöser für die Entwicklung war ein Gaming-Geschäft, das noch schwächer ausfiel als erwartet. Nvidias Grafikkarten werden nicht nur in PCs eingesetzt, deren Verkäufe aktuell schwächeln, sondern auch zur Produktion von Kryptowährungen, die mit gesunkenen Kursen weniger lukrativ geworden ist.

Die Erlöse des Gaming-Bereichs fielen mit 2,04 Milliarden Dollar wie angekündigt um ein Drittel im Jahresvergleich. Im Geschäft mit Rechenzentren stieg der Umsatz dagegen auf 3,81 Milliarden Dollar – ein Plus von 61 Prozent. Technik von Nvidia wird unter anderem auf breiter Front für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz eingesetzt – und der US-Konzern setzt auch groß auf das Autogeschäft als Lieferant von Computern unter anderem für Mercedes.

Unterm Strich fiel der Quartalsgewinn auf 656 Millionen Dollar von gut 2,37 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Firmenchef Jensen Huang sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten unter anderem, dass Nvidia in die Verkaufskanäle deutlich weniger Grafikkarten liefere, damit der Stau in Lagerhallen der Händler abgebaut werde. Dies könne noch «ein paar Quartale» so weitergehen. Nvidia verbuchte eine 1,22 Milliarden Dollar schwere Abschreibung auf Lagerbestände angesichts der reduzierten Nachfrage-Erwartungen.

Nvidia muss zugleich den Verpflichtungen bei den Zulieferern nachkommen, mit denen langfristige Vereinbarungen inmitten der Lieferengpässe in der Anfangszeit der Corona-Pandemie abgeschlossen wurden.

Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel um rund 4,6 Prozent fallen. Der Kurs war im vergangenen Jahr steil auf bis zu 330 Dollar im November gestiegen. Danach setzte ein Abschwung ein und zuletzt lag er mit gut 160 Dollar auf dem Niveau von Mai 2021.