Auch am letzten Handelstag der Woche präsentiert sich der deutsche Aktienmarkt schwach. Die jüngste Häufung von Zinserhöhungen großer Notenbanken stecken den Investoren auch am Freitagmorgen noch in den Gliedern. Der Leitindex Dax gab im frühen Handel um 0,55 Prozent auf 12 463 Punkte nach und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Auf Wochensicht sieht es nach einem Verlust von etwa zwei Prozent aus.
Für den Dax dürfte es jetzt auf die Zone um 12 400 Punkten ankommen. Auf diesem Niveau liegen die Jahrestiefstände vom März und Juli. Dax-Kurse darunter könnten die Talfahrt noch beschleunigen, sagen Analysten. Der MDax verlor am Freitagmorgen 0,83 Prozent auf 23 075 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um ein halbes Prozent nach.
Für Aufsehen sorgte die Rücknahme der Jahresziele beim Immobilienfinanzierer Hypoport. Die im SDax der kleineren Börsentitel enthaltene Aktien brachen um fast 40 Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Die derzeitige Jahresprognose werde «deutlich verfehlt», hatte das Unternehmen am Vorabend mitgeteilt. Analyst Simon Keller von Hauck Aufhäuser Investment Banking nannte die Nachrichten «verheerend». Der Rückgang bei Immobilienkrediten scheine sich angesichts steigender Zinsen zu beschleunigen.
An die Spitze des Dax setzten sich Symrise-Aktien mit einem Aufschlag von drei Prozent. Die US-Bank JPMorgan riet zum Kauf der Papiere des Herstellers von Duft- und Aromastoffen. Auf Rang zwei im Dax lagen Beiersdorf mit plus zweieinhalb Prozent, nachdem die Bank of America der Aktie rund 20 Prozent Aufwärtspotenzial attestiert hatte.
Im MDax setzte sich der Ausverkauf bei den Papieren von Varta fort, es ging um weitere gut acht Prozent nach unten. Den Aktien des Batterieherstellers droht nun ein Tief seit drei Jahren.