Häuser und Wohnungen in Deutschland haben sich das fünfte Quartal in Folge um mehr als zehn Prozent verteuert.
Allerdings verlangsamte sich der Preisanstieg etwas, wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Im Zeitraum April bis Juni 2022 stiegen die Preise für Wohnimmobilien im Schnitt um 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Im ersten Quartal des laufenden Jahres hatte der Zuwachs nach jüngsten Daten noch 11,6 Prozent betragen.
Gegenüber dem Vorquartal verteuerten sich Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser im zweiten Vierteljahr im Schnitt um 2,5 Prozent.
Den größten Preisanstieg binnen eines Jahres verzeichnete die Behörde in dünn besiedelten ländlichen Kreisen: Dort verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser um 13,6 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2021, Eigentumswohnungen kosteten 11,7 Prozent mehr.
In den Top-Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 12,2 Prozent und für Eigentumswohnungen um 10,6 Prozent.
Leichte Entspannung in städtischen Kreisen
Eine leichte Entspannung gab es in städtischen Kreisen. Dort lag die Teuerungsrate für Häuser mit 7,8 Prozent zum ersten Mal seit dem ersten Quartal 2021 wieder im einstelligen Bereich. Für Wohnungen mussten Immobilienkäufer 7,3 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresquartal.
Angesichts steigender Bauzinsen, teurer Baustoffe und Lieferengpässe erwarten Experten eine Abschwächung des seit mehr als zehn Jahren andauernden Immobilienbooms in Deutschland. Besonders wegen der steigenden Zinsen könnten sich immer mehr Leute den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses nicht mehr leisten.