Vor wegweisenden Inflationsdaten aus den USA haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtig agiert. So verlor der Leitindex Dax nach dem deutlichen Vortagesplus an Schwung und legte bis zum Dienstagmittag um lediglich 0,24 Prozent auf 13.434,76 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel um 0,34 Prozent auf 26.098,79 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent nach oben.
Zu Wochenbeginn hatten sinkende Gaspreise für etwas Rückenwind gesorgt. Nun stehen hierzulande am frühen Nachmittag die US-Verbraucherpreise für August wegen ihrer Bedeutung für den weiteren Zinstrend der US-Notenbank Fed im Fokus.
Es werde allgemein mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate in den USA gerechnet, schrieb Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Und ohnehin werde für die nächste Fed-Sitzung bereits eine Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte erwartet. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich wegen der Angst vor Energieengpässen erneut verschlechtert. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im September stärker als erwartet.
Im Dax legten die Aktien des Software-Herstellers SAP um 0,6 Prozent zu. Hier stützten erfreuliche Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Oracle. Die Papiere von Sartorius stiegen um 2,10 Prozent auf 447,30 Euro. Die Analystin Delphine Le Louet von der Societe Generale erhöhte das Kursziel für den Pharmaausrüster leicht auf 577 Euro.
Im MDax zogen die Anteilsscheine von Encavis um rund drei Prozent an. Die Ratingagentur Scope hatte bestätigt, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anleihen des Solar- und Windpark-Betreibers gering sei.