Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges dämpfen die Geschäfte der Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) stagnierte der Auftragseingang im August im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
Aus dem Inland kamen real 6 Prozent weniger Aufträge, die Bestellungen aus dem Ausland legten dagegen leicht um 2 Prozent zu. In Anbetracht von Lieferengpässen, Preissteigerungen und Unwägbarkeiten könne sich das Ergebnis allerdings mehr als sehen lassen, analysierte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Produktion legt 2022 insgesamt leicht zu
Im weniger schwankungsanfälligen Zeitraum Juni bis August 2022 gingen bei der exportorientierten Branche in realer Betrachtung insgesamt 8 Prozent weniger Bestellungen als im Vorjahreszeitraum ein. Aus dem Inland kamen 11 Prozent weniger Orders, die Auslandsaufträge sanken um 6 Prozent. In den ersten acht Monaten stagnierten die Bestellungen. «Das hört sich vielleicht schlechter an als es ist gemessen an den Risiken, mit denen wir im Augenblick umgehen müssen», sagte Wiechers.
Der VDMA ging angesichts eines hohen Auftragsbestandes zuletzt weiterhin davon aus, dass die Produktion im Gesamtjahr 2022 leicht zulegen wird. Im kommenden Jahr muss nach Einschätzung des Verbandes preisbereinigt dagegen mit einem Produktionsminus von zwei Prozent gerechnet werden. Ein deutlich schwächeres Wachstum in China, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten und die daraus resultierenden Bremsmanöver der Notenbanken ließen auf Zurückhaltung bei Investitionen schließen, erläuterte der Verband jüngst.