Die anhaltend hohe Inflation entwertet die Gehälter der Menschen in Deutschland immer stärker. Im dritten Quartal waren die Einkommen zwar nominal 2,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wurden aber von den um 8,4 Prozent gestiegenen Verbraucherpreisen mehr als aufgezehrt.
Daraus ergibt sich nach weiteren Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein realer, also um die Preisentwicklung bereinigter Lohnverlust von 5,7 Prozent. Dies ist der höchste Verlust seit Einführung der Statistik im Jahr 2008, wie die Behörde am Dienstag berichtete.
Bereits in den drei Quartalen zuvor hatten die Menschen Reallohnverluste hinnehmen müssen. Die Werte steigerten sich dabei von -1,4 Prozent im Schlussquartal 2021 über -1,8 Prozent zum Jahresbeginn auf -4,4 Prozent im zweiten Quartal 2022. Auch ein derart langer Zeitraum mit Reallohnverlusten ist statistisch bislang noch nicht vorgekommen. In den Nominallöhnen sind die Bruttogehälter einschließlich Sonderzahlungen enthalten.
Das Statistische Bundesamt wollte im Laufe des Tages erste Schätzungen zur Entwicklung der Verbraucherpreise im November mitteilen.