Auch wenn es zu Silvester voraussichtlich kein Verkaufsverbot für Böller und Raketen geben dürfte, liegen die Importe von Feuerwerkskörpern derzeit deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.
Von Januar bis September 2022 wurden rund 5700 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Das waren 81 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019, damals waren es 29.800 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Import von Feuerwerk aber wieder um 2300 Tonnen. In den Jahren zuvor war das dritte Quartal das jeweils importstärkste. Fast alle Raketen und Böller stammten aus China.
Im Gegensatz zu den Importen nahmen die Exporte von Böllern und Raketen aus Deutschland von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum und dem Vor-Corona-Jahr 2019 deutlich zu. Insgesamt 2700 Tonnen Feuerwerkskörper wurden ins Ausland exportiert. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 1100 Tonnen, von Januar bis September 2019 rund 2000 Tonnen. Wichtigste Abnehmer von Feuerwerkskörpern aus Deutschland waren in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 die Niederlande (49 Prozent), Italien (23 Prozent) und Belgien (18 Prozent).
Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dringt unterdessen gemeinsam mit Umwelt-, Ärtze- und Tierschutzverbänden auf ein sofortiges Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. «Wir fordern ein Ende der archaischen Silvesterböllerei», sagte Jürgen Resch, DHU-Bundesgeschäftsführer, am Dienstag. «Auch wir wünschen uns rauschende Silvesterfeste», betonte er – aber ohne Luftverschmutzung, Krach und Abfall.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sieht das eine Mehrheit der Menschen in Deutschland genauso: 53 Prozent sprechen sich für ein Verbot von privatem Feuerwerk zu Silvester aus. Resch betonte, dass Feuerwerke gefährlich für Menschen, Tiere und Umwelt seien. Er erklärte, dass beispielsweise das Unfallkrankenhaus Berlin zum vergangenem Jahreswechsel, als Böllern coronabedingt verboten war, 70 bis 80 Prozent weniger von Knallkörpern verletzte Patienten gezählt habe. Und Großstädte wie Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Frankfurt am Main hätten etwa 70 Prozent weniger Silvestermüll gehabt.