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Dax fällt um 3,3 Prozent – EZB drückt auf Stimmung

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Dez 15, 2022 , , , ,
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Die Ankündigung weiterer deutlicher Zinserhöhungen in der Eurozone und das schrittweise Zurückfahren der Anleihenbestände im kommenden Jahr haben den Dax am Donnerstag unter Druck gebracht. Der deutsche Leitindex schloss mit minus 3,28 Prozent auf 13.986,23 Punkte und liegt damit auf dem Niveau vom 10. November. Der MDax gab um 2,27 Prozent auf 25.288,27 Punkte nach. Für andere Börsen der Eurozone ging es ebenfalls abwärts.

«Wer gestern noch dachte, klarer als Fed-Chef Jerome Powell könne man nicht ausdrücken, dass der Weg zu einer marktfreundlicheren Geldpolitik noch ein langer sei, wurde heute eines Besseren belehrt», fasste Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die Aussagen und Beschlüsse der Europäischen Zentralbank zusammen. Zudem habe EZB-Präsidentin Christine Lagarde unmissverständlich klargemacht, dass selbst wenn ihre Kollegen in Washington eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegten, sie nicht folgen müsse.

Zwar hob die EZB ihre Leitzinsen erwartungsgemäß um 0,5 Punkte an. Allerdings wurden angesichts der Inflation weitere Zinsanhebungen in einem gleichbleibenden Tempo in Aussicht gestellt. Gleichzeitig wurde die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Euroraum gesenkt. Von März an sollen die Anleihenbestände schrittweise zurückgefahren werden.

Unter den 40 Werten im Dax gab es keinen Gewinner. Im MDax und SDax waren positive Kursentwicklungen rar. So legten die Aktien des Rüstungsunternehmens Rheinmetall um 0,9 Prozent zu – und auch die von Telefónica Deutschland. Im SDax hoben sich die Anteile von Südzucker mit einem Plus von 2,4 Prozent positiv ab, denn der Zuckerhersteller bestätigte nicht nur seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2022/23, sondern rechnet auch für das kommende mit steigenden Gewinnen.

Das Schlusslicht waren Ceconomy-Aktien mit einem Kursrutsch um 13 Prozent. Der Elektronikhändler, zu dem Media-Markt und Saturn gehören, peilt zwar eine deutliche Ergebnisverbesserung an. Anleger trauten dem aber offenbar nicht. Denn die Aussagen wurden unter dem Vorbehalt gemacht, dass sich die Konjunkturbedingungen nicht weiter verschlechtern und der Elektronik-Markt nur moderat schrumpft.

Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0634 Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0621 Dollar fest. Auf dem Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 1,92 Prozent am Vortag auf 1,89 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 128,71 Punkte. Der Bund-Future sackte um 1,12 Prozent auf 138,67 Punkte ab.