Deutschland verbraucht nach Angaben der Bundesnetzagentur zu viel Gas. Zuletzt sei am Montag ein ganzer Prozentpunkt des gespeicherten Gases verloren gegangen. «Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben», sagte der Präsident der Agentur, Klaus Müller, am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». «Darum trotz der Kälte meine Bitte: Gehen sie achtsam mit dem Gasverbrauch um.»
Müller sagte, der Dezember könnte einer der kältesten der vergangenen zehn Jahre werden. Industrie und Haushalte erreichten deshalb das Ziel nicht, 20 Prozent weniger Gas zu verbrauchen als üblich. Dazu trage auch bei, dass Deutschland Strom aus Gaskraftwerken nach Frankreich exportiere.
Eine Gasmangellage und das Abdrehen von Gasleitungen steht nach Müllers Angaben nicht bevor. «Davon sind wir sehr, sehr weit entfernt», sagte der Behördenchef. Die Speicher seien zu über 92 Prozent gefüllt. «Ein, zwei, drei Wochen, wo es kalt wird und wir mehr verbrauchen, das halten wir auch locker aus.» Das dürfe sich aber im Januar und Februar nicht fortsetzen.
Müller äußerte sich kritisch zur Idee eines europäischen Gaspreisdeckels – «weil er womöglich dazu führt, dass wir nicht genug Gas kriegen». Stattdessen sollten die europäischen Länder ihre Marktmacht bündeln, um niedrige Preise zu erzielen. «Wenn ganz Europa zusammen Gas einkauft, ist das eine gute Idee.»