Die stark gestiegenen Energiepreise haben den Exportüberschuss Deutschlands im Handel mit anderen Ländern im vergangenen Jahr mehr als halbiert. Zwar wurden erneut mehr Waren ausgeführt als eingeführt.
Der Außenhandelssaldo – die Differenz zwischen Exporten und Importen – verringerte sich aber von 175,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 79,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Es war der niedrigste Exportüberschuss seit dem Jahr 2000. Die Exportstärke Deutschlands hatte immer wieder für Verstimmung bei anderen Ländern gesorgt.
Mit einem Außenhandelsumsatz von 297,9 Milliarden Euro war China das siebte Jahr in Folge Deutschlands größter Handelspartner. Während der Wert der Warenimporte aus der Volksrepublik um 33,6 Prozent auf den Rekordwert von 191,1 Milliarden Euro stieg, legten die Exporte «Made in Germany» in das Land lediglich um 3,1 Prozent auf 106,8 Milliarden Euro zu. Es folgen als wichtigste Handelspartner die USA mit einem Umsatz von 247,8 Milliarden Euro und die Niederlande mit 233,6 Milliarden Euro.
Meisten Exporte gingen an die USA
Die meisten deutschen Exporte gingen wie bereits seit 2015 in die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von 156,1 Milliarden Euro ausgeführt (plus 27,9 Prozent). Die Importe aus den Vereinigten Staaten stiegen um 26,8 Prozent auf 91,7 Milliarden Euro. Auf Platz 2 der wichtigsten Abnehmerstaaten lag Frankreich (116,1 Mrd), gefolgt von den Niederlanden (110,6 Mrd.).
Die Bedeutung Großbritanniens für den deutschen Außenhandel ging nach dem endgültigen Bruch mit der EU Anfang 2021 weiter zurück. Mit einem Außenhandelsumsatz von 111 Milliarden Euro rutschte das Land auf der Liste der wichtigsten Handelspartner von Rang 10 auf Rang 11 und rangierte damit hinter Tschechien. 2017, dem Jahr nach dem Brexit-Referendum, hatte Großbritannien noch Rang 5 belegt.