Ob beschädigte Pakete oder verspätete Briefe: Bei der Bundesnetzagentur ist die Anzahl der Beschwerden über die Deutsche Post und andere Dienstleister gesunken.
Im April seien es circa 2100 Eingaben gewesen und damit gut 300 weniger als im März, teilte die Bonner Behörde auf Anfrage mit. Im Januar waren es rund 3800 gewesen. Im Vergleich zu diesen beiden Monaten ist die Beschwerdezahl zwar rückläufig, im Vergleich zum April 2022 ist das Level aber noch hoch: Damals waren es nur 1300 kritische Wortmeldungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern gewesen. Diese monierten zum Beispiel, dass sie sehr lange warten mussten oder dass Sendungen gar nicht angekommen seien.
Der Anteil der Beschwerden an den jährlich rund vier Milliarden Paketsendungen und 12 Milliarden Briefen in Deutschland ist sehr gering. Die Beschwerdemöglichkeit richtet sich gegen die ganze Post- und Paketbranche, die allermeiste Kritik bezieht sich aber auf die Deutsche Post als Marktführer. In der zweiten Jahreshälfte des vergangen Jahres war das Beschwerdelevel viel höher als derzeit. Damals führten Personalengpässe dazu, dass die Post Probleme hatte bei der Zustellung von Briefen und Paketen. Nach Gegenmaßnahmen schwächten sich die Probleme ab.
Die Post bewertet den Rückgang der Wortmeldungen bei der Netzagentur «grundsätzlich positiv». «Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass unsere betrieblichen Maßnahmen erfolgreich sind», sagt ein Firmensprecher. Außerdem sind die Beschwerdezahlen aus Sicht des Bonner Logistikers wenig aussagekräftig. Damit verweist er auf die Rolle der Medien: Je mehr über Post-Beschwerden berichtet werde, desto mehr Menschen erfahren von dieser Beschwerdemöglichkeit und wenden sich erst dann an die Bonner Behörde. «Unabhängig davon setzen wir unsere Anstrengungen fort, die Postversorgung der Bevölkerung zuverlässig zu erbringen», so der Post-Sprecher.