Für die Anleger am deutschen Aktienmarkt war am Donnerstag nicht viel zu holen. Daran änderten weder die zahlreichen Quartalsberichte der Unternehmen noch die weniger stark als erwartet gestiegenen US-Erzeugerpreise etwas. Der Dax schloss mit einem Minus von 0,39 Prozent bei 15.834,91 Punkten, nachdem er tags zuvor ebenfalls rund 0,4 Prozent eingebüßt hatte. Der MDax verlor am Donnerstag 0,43 Prozent auf 27.247,61 Zähler.
Für den deutschen Leitindex bleiben die 16.000 Punkte nach wie vor eine zu hohe Hürde. Seit gut einem Monat schon bewegt sich das deutsche Börsenbarometer in einem Schwankungsbereich von rund 400 Punkten.
Die europäischen Leitindizes schlossen überwiegend mit positiven Vorzeichen. So stieg der EuroStoxx 50 um 0,1 Prozent. Der Pariser Cac 40 legte um 0,3 Prozent zu, während der Londoner FTSE 100 um 0,1 Prozent nachgab. In den USA notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 0,7 Prozent niedriger.
Die Titel von Merck schafften es mit plus 2,5 Prozent an die Dax-Spitze. Zwar setzten dem Pharma- und Technologiekonzern der Rückgang der Corona-Erlöse und die anhaltende Schwäche im Verkauf von Flüssigkristallen für Bildschirme zum Jahresauftakt zu. Das bereinigte operative Ergebnis ging aber nicht so deutlich zurück wie von Analysten befürchtet.
T-Aktie gewinnt dazu
Die Deutsche Telekom meldete den höchsten Quartalsgewinn seit Jahren und hob das Jahresziel für den operativen Gewinn leicht an. Vor allem aber fand die starke Geschäftsentwicklung auf dem Heimatmarkt Deutschland Anklang bei den Analysten. Die T-Aktie zog um 1,4 Prozent nach oben.
Dagegen stimmte der fortgesetzte Druck auf die vor Jahresfrist außergewöhnlich hohen Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat Bayer für 2023 etwas vorsichtiger. Am Markt wurde aber vor allem die Schwäche der Pharma-Sparte bemängelt. Die Aktie büßte als schwächster Dax-Wert 7,5 Prozent ein.
Knorr-Bremse besser als gedacht
Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse schlug sich im ersten Quartal besser als gedacht. Die Aktie zog an der MDax-Spitze um 3,3 Prozent an. Thyssenkrupp rutschte dagegen wegen Wertberichtigungen in der Stahlsparte in die roten Zahlen, was zu einem Kursverlust von 4,7 Prozent führte.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0912 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0930 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,34 Prozent am Vortag auf 2,30 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 126,72 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,60 Prozent auf 136,77 Punkte.