Nirgendwo in Deutschland ist der Diesel so beliebt wie im Nordwesten. Die drei Nachbarlandkreise Cloppenburg, Grafschaft Bentheim und Emsland haben die höchsten Dieselanteile der ganzen Bundesrepublik, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht, die die Deutsche Presse-Agentur ausgewertet hat.
Im Zulassungsbezirk Cloppenburg machten die Selbstzünder am Stichtag 1. Januar mit 46,8 Prozent fast die Hälfte des Fahrzeugbestandes aus. In Bentheim und Emsland 43,9 und 43,3 Prozent. Das ist das grob das eineinhalbfache des deutschen Durchschnitts von 29,6 Prozent.
Auch dahinter sind es eher ländliche Kreise, in denen der Diesel sich besonders großer Beliebtheit erfreut. Die Rechnung ist relativ einfach: Wo weite Strecken gefahren werden müssen, lohnt sich die Investition in das meist teurere Fahrzeug mit günstigerem Sprit eher. Nach Bundesländern betrachtet finden sich die höchsten Dieselanteile in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern mit 33 sowie je 32,8 Prozent. Der mit Abstand niedrigste in Berlin mit 21,5 Prozent.
Insgesamt überwiegt in Deutschland weiter der Benziner mit 62,7 Prozent. Besonders groß ist sein Anteil in städtischen Regionen mit einem eher unterdurchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen: Frankfurt an der Oder und Herne führen dieses Ranking mit je 72,4 Prozent an – gefolgt von Bottrop (71,8) und Görlitz mit 71,5 Prozent. Die in der Regel teureren Dieselfahrzeuge machen hier stets weniger als ein Viertel aus. Nach Bundesländern liegen hier Berlin mit 68,7 und Sachsen mit 67,7 Prozent vorne. Bayern ist mit 59,1 das einzige Land unter 60 Prozent.
Reine Stromer und Plug-In-Hybride
Reine Elektroautos und Plug-in-Hybride sind dagegen in Wiesbaden am häufigsten. In der hessischen Landeshauptstadt machen die reinen Stromer inzwischen 7,8 Prozent des gemeldeten Fahrzeugbestandes aus. Plug-in-Hybride 6,8 Prozent. Beides sind Höchstwerte. Bei reinen Stromern folgt Braunschweig mit 4,9 Prozent auf Platz zwei, bei Plug-in-Hybriden Stuttgart mit 5 Prozent. Bei allen drei Städten könnte dabei eine Rolle spielen, dass dort jeweils sehr hohe Anteile des Fahrzeugbestands Firmen- und Dienstwagen sind.
Die niedrigsten Anteile bei reinen Stromern gibt es mit je rund 0,7 Prozent in Oberspreewald-Lausitz und Görlitz. Bei Plug-in-Hybriden in Ludwigslust-Parchim mit 0,6 und Elbe-Elster mit 0,7 Prozent.
Im Bundesländerranking haben Hamburg und Hessen sowohl bei den reinen Stromern mit je 2,5 Prozent als auch bei den Plug-in-Hybriden mit 3 und 2,3 Prozent die Nase vorne. Schlusslicht bei den Stromern ist Sachsen-Anhalt mit knapp 1 Prozent, bei Plug-in-Hybriden Mecklenburg-Vorpommern mit 0,9.
Bei gasbetriebenen Autos liegen die Hochburgen im äußersten Westen. Selbst dort, in Heinsberg, Kleve und Viersen, erreicht dieser Treibstoff aber nur Anteile zwischen 2,6 und 2,1 Prozent. In Trier und Passau am anderen Ende der Skala sind es 0,3 Prozent. Auf Bundeslandebene liegt Nordrhein-Westfalen mit 1,3 Prozent vorne, Schlusslicht ist das Saarland mit 0,4 Prozent. Deutschlandweit sind es 0,8 Prozent.