Neuwagenkäufer müssen sich derzeit auf widersprüchliche Strategien der meisten Hersteller einstellen: Diese geben auf der einen Seite zwar mehr Nachlass, erhöhen aber andererseits die zugrundeliegenden Listenpreise. Das ist das Ergebnis der regelmäßigen Marktstudie des Duisburger Center Automotive Research für den Monat Mai.
Bei verkürzten Lieferzeiten steige für Neuwagen der auf Internet-Plattformen eingeräumte Preisvorteil. Die 30 gefragtesten Verbrenner würden mit einem durchschnittlichen Rabatt von 17,2 Prozent angeboten, eine Steigerung um nahezu einen Punkt seit dem Vormonat. Batteriefahrzeuge gibt es mit durchschnittlich 20,5 Prozent Nachlass. Gleichzeitig stiegen aber die Listenpreise, die ja die Grundlage für den Endpreis liefern.
«Die Hersteller bremsen und geben gleichzeitig Gas», sagt Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer. Bislang einzige Ausnahme sei der US-Elektrohersteller Tesla, der seine weltweite Überproduktion von geschätzt 300.000 Autos mit deutlichen Preissenkungen in den Markt bringen wolle. Dudenhöffer rechnet mit einem zunehmenden Preisdruck bei Elektroautos auch durch die chinesischen Hersteller, die verstärkt auf den europäischen Markt drängten. Gleichzeitig erhöhten die klassischen Volumenhersteller wie Ford, Opel, VW oder Renault das Angebot bei den Verbrennern.