In der Diskussion über das geplante Verbot von Holzheizungen in Neubauten hat sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kompromissbereit gezeigt. Man müsse bei den Beratungen in der Koalition jetzt versuchen, in konkreten Punkten eine Lösung zu finden, sagte Habeck am Abend beim «Ständehaus Treff» der Verlagsgruppe Rheinische Post in Düsseldorf.
Gerade im süddeutschen Raum in Bayern und Baden-Württemberg sei das Thema der große Aufreger gewesen, sagte Habeck. Es sei dabei um Betriebe wie etwa Tischlereien im ländlichen Raum gegangen. Die Welt werde aber nicht schlechter, wenn diese Betriebe dann mit Pellets oder mit Holz heizten. «Es werden so viele nicht sein. Ich wäre überrascht, wenn ganz Düsseldorf 2045 mit Holzöfen heizen würde, das wird nicht passieren. Es werden einzelne in Außenlagen liegende Gehöfte, Tischlereien, Gewerke sein.» Auch wenn man das Holz auch in anderen Prozessen verwenden könne, seien dies «so lösbare Punkte, dass sich ein Land darüber nicht zerstreiten muss».
FDP-Fraktionschef Christian Dürr hatte am Wochenende auf mehr Möglichkeiten zum Heizen mit Holz gedrungen. «Holzschnitzel und Pellets sind erneuerbare Energiequellen, und das Heizen mit Holz muss erlaubt bleiben, und auch in Neubauten», sagte Dürr der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ).
Der vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf für das umstrittene Heizungsgesetz sieht ein Verbot von Holzheizungen im Neubau vor. Holz soll nur in Bestandsgebäuden eine Option bleiben, in denen andere Lösungen nicht machbar oder sinnvoll sind, etwa wegen des Denkmalschutzes.