Die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten läuft Gefahr, die Ziele zum Recycling von Abfällen und Verpackungsmüll zu verfehlen. Das schreibt die Europäische Umweltagentur EEA in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse. Demnach besteht für 18 der 27 Länder das Risiko, dass sie mindestens eines der Ziele für das Jahr 2025 reißen. Deutschland macht seine Sache dagegen gut: Die Bundesrepublik zählt nach EEA-Angaben zu den neun Ländern, die auf dem Weg sind, die wesentlichen Zielsetzungen zu erfüllen.
Die EEA-Analyse dient als Basis für einen Frühwarnbericht, den die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel vorlegen wollte. Der Bericht zielt der EEA zufolge darauf ab, die Umsetzung der EU-Abfallgesetze zu verbessern und die Staaten zu unterstützen, die Gefahr laufen, die Zielmarken zu verfehlen. Viele EU-Staaten müssten ihre Bemühungen in der Hinsicht erheblich steigern, forderte die in Kopenhagen ansässige EU-Behörde.
Die Verringerung von Müll und dessen Wiederverwertung gelten als einige der wesentlichen Grundpfeiler der europäischen Bemühungen zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft. EU-weit wurden dafür Recycling-Ziele für die Jahre 2025, 2030 und 2035 festgelegt. So müssen unter anderem ab 2025 mindestens 55 Prozent der sogenannten Siedlungsabfälle, also etwa Müll aus privaten Haushalten, recycelt und für die Wiederverwendung vorbereitet werden. Ebenso müssen 65 Prozent des gesamten Verpackungsmülls recycelt werden.