Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich zur Wochenmitte vor wichtigen Zinssignalen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückgehalten. Der Dax fiel bis zum Mittwochmittag um 0,66 Prozent auf 16.104,91 Punkte. Der MDax mit den 50 Aktien mittelgroßer börsennotierter Unternehmen sank um 0,14 Prozent auf 28.256,35 Zähler. Der EuroStoxx 50, das Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone, fiel um 1,2 Prozent.
Von der US-Notenbank und der EZB dann am Donnerstag wird ein weiterer Zinsschritt nach oben um jeweils 0,25 Prozentpunkte erwartet. Sie gelten als eingepreist am Markt. Daher werden vor allem die Signale der Notenbanken im Fokus stehen.
Im Dax gab es Zahlen vom Stromkonzern RWE, der Deutschen Bank, dem Luxusautobauer Porsche AG sowie vom Triebwerkshersteller MTU und der von Deutschen Börse. Während RWE nach einer Erhöhung der Jahresziele mit plus 2,4 Prozent Favorit im Index waren und Deutsche Börse nach einem ebenfalls optimistischeren Ausblick um 0,2 Prozent zulegten, war MTU das Schlusslicht mit einem Minus von 2,6 Prozent.
Die Aktien der Deutschen Bank fielen um 0,4 Prozent und die der Porsche AG um 1,9 Prozent. Auf den Papieren der Deutschen Bank, die Experten zufolge auf den ersten Blick durchaus gut aussehen, lasten vor allem die weiter gestiegenen Kosten. Zur VW-Sportwagentochter Porsche hieß es von Jefferies-Analyst Philippe Houchois unter anderem, dass der Netto-Mittelzufluss im Autogeschäft im zweiten Quartal um fast zehn Prozent unter der Markterwartung gelegen habe.
Im SDax zogen Varta mit minus 7,3 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Der kriselnde Batteriekonzern blickt noch pessimistischer auf 2023. Im MDax setzten Aktien des Baukonzerns Hochtief ihren guten Vortageslauf mit einem Anstieg um fast sieben Prozent fort. Bereits am Vortag hatte das Unternehmen mit Geschäftszahlen überzeugt.