Die Stimmung in der ostdeutschen Wirtschaft hat sich im Juli deutlich verschlechtert. Der regelmäßig erhobene Geschäftsklimaindex für die regionale Wirtschaft fiel auf 91,4 Punkte, wie die Dresdner Niederlassung des Münchner Ifo-Instituts am Freitag mitteilte. Im Juni lag der Wert noch bei 93,4 Punkten. Damit fiel das Stimmungsbarometer zum dritten Mal in Folge. Das Ifo-Institut geht davon aus, dass die schlechte Stimmung unter anderem mit steigenden Zinsen und der hohen Inflation zusammenhängt.
Die befragten Unternehmen äußerten sich spürbar weniger zufrieden über die laufenden Geschäfte und reduzierten ihre Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate etwas. Im verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima deutlich ab. Auch die Geschäftslage bewerteten die Unternehmen weniger gut als im Vormonat. Gleichzeitig verdüsterte sich der Ausblick auf die kommenden sechs Monate. Die Stimmung im Dienstleistungssektor sank leicht, die Lageeinschätzungen und Geschäftserwartungen der Unternehmen verschlechterten sich.
Auch im Handel fiel die Stimmung. Die laufenden Geschäfte bewerteten Firmen schlechter als im Vormonat, ebenso den Ausblick. Im Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima leicht ab. Während die Lageeinschätzung deutlich reduziert wurde, verbesserten sich die Erwartungen leicht.
Für das Ifo-Geschäftsklima werden jeden Monat 1700 ostdeutsche Unternehmen verschiedener Branchen zu ihrer Geschäftslage und dem Ausblick auf die kommenden sechs Monate befragt. Der Index ist ein Frühindikator für den Konjunkturverlauf.