Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) dringt bei den staatlichen Energiepreisbremsen auf Verbesserungen in der Praxis. «Die Energiepreisbremsen sollen die Menschen unbürokratisch entlasten. Vielfach ist das Gegenteil eingetreten», sagt die Vorständin des Verbands, Ramona Pop, der Funke Mediengruppe.
Gut die Hälfte (53 Prozent) der unzufriedenen Kunden beklagte sich, dass die Energieversorger zu hohe Abschläge forderten. Andere seien schlecht informiert oder sie «landeten bei Rückfragen in Hotline-Warteschleifen», ergänzt Pop.
Die Verbraucherzentrale hatte Ende Februar einen Aufruf gestartet und gefragt, welche Probleme es bei der Umsetzung der Entlastungspakete für Gas, Strom und Wärme gebe. Bis zum 1. Juni bekam sie knapp 1350 Antworten. Weil nur nach Problemen gefragt wurde, sagen die Ergebnisse nichts darüber aus, wie viele Verbraucher insgesamt eher zufrieden oder eher unzufrieden mit den Preisbremsen sind.
Von März bis Juni meldeten sich weitere knapp 300 Menschen beim sogenannten Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentrale mit Problemen bei der Energiepreisbremse.
Verbraucherzentralen-Chefin Pop leitet daraus ab, die Bundesregierung müsse «das Gesetz nachbessern und eindeutiger formulieren, damit die gewünschte Entlastung bei allen Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommt». Bei der Strom- und der Gaspreisbremse wird der Preis für einen Großteil des Verbrauchs der Privathaushalte gedeckelt.
Inzwischen bieten Versorger aber auch schon wieder Verträge mit Tarifen unterhalb der Obergrenzen der Preisbremsen an. Diese liegen für Strom bei 40 Cent je Kilowattstunde und für Gas bei 12 Cent je Kilowattstunde.