Der deutsche Aktienmarkt weitet seine jüngsten Verluste aus. Der Leitindex Dax fiel bis zum Mittag um 0,64 Prozent auf 15.618,66 Punkte, bewegte sich damit aber weiter in der sekit Wochen bestehenden Handelsspanne zwischen etwa 15.500 und 16.000 Punkten.
Die Anleger beobachten derzeit eine Verlangsamung des Wachstums und eine hartnäckige Inflation in der Eurozone. Es wird befürchtet, dass die Notenbanken die Zinsen noch länger hochhalten könnten. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
Für den MDax der mittelgroßen Titel geht es um 0,72 Prozent auf 26.966,25 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,66 Prozent.
«Die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank in der nächsten beziehungsweise übernächsten Woche werfen ihre Schatten voraus», schreiben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Konjunkturell und mit Blick auf die Inflationsperspektiven sei das Bild sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks gemischt.
In dem trüben Umfeld gerieten unter anderem die konjunktursensiblen Chemiewerte europaweit und auch hierzulande unter Druck. Im Dax büßten die Aktien von BASF 2,8 Prozent ein.
Die Anteilsscheine von SAP schwammen gegen den Strom und legten um 0,37 Prozent auf 130,74 Euro zu. Im Chart ist der Weg zum Rekordhoch aus dem Jahr 2020 bei gut 143 Euro frei. Tags zuvor gab SAP bekannt, dass die Software-Management-Firma LeanIX übernommen werden soll. Laut dem Experten Michael Briest von der Bank UBS soll mit den Lösungen der Bonner den SAP-Kunden der Wechsel in die Cloud erleichtert werden.