Der Gaza-Krieg und die hohen Anleiherenditen haben auch zum Wochenstart den Druck auf den deutschen Aktienmarkt aufrechterhalten. Der Dax rutschte am Montag zwischenzeitlich bis auf 14.630 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit März ab.
Mit etwas Entspannung am US-Anleihemarkt holte der deutsche Leitindex seinen Verlust dann aber auf. Er schloss mit plus 0,02 Prozent auf 14.801 Punkten. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen fand im späten Handel zurück in die Spur und gewann letztlich 0,06 Prozent auf 24.080 Punkte.
Gerade die Rendite für richtungweisende zehnjährige US-Staatspapiere beeinflusst die Bewertungen am Aktienmarkt spürbar, wie Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management sagte. Am Montag hatte sie erstmals seit 2007 die Fünf-Prozent-Marke überstiegen, zuletzt sank sie aber wieder unter 4,9 Prozent.
Neben der Lage in Nahost beherrscht in dieser Woche die Berichtssaison das Geschehen. Vor den Geschäftszahlen wichtiger US-Technologiekonzerne wie Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta blieben die Investoren erst einmal eher an den Seitenlinien, sagte Börsen-Experte Andreas Lipkow.
Unter den besten Dax-Werten profitierten die Aktien des Medizintechnikherstellers Siemens Healthineers mit plus 2,1 Prozent von einer optimistischeren Prognose von Philips. Die Nase vorn hatten im Leitindex mit plus 2,5 Prozent die Papiere des Kunststoffkonzerns Covestro, angetrieben von weiteren Spekulationen über eine baldige Übernahme-Offerte.
Pharmawerte präsentierten sich auffallend schwach. Sartorius kamen mit einem Abschlag von 2,4 Prozent erneut nicht auf die Beine. Merck KGaA rutschten als Dax-Schlusslicht um 2,7 Prozent ab.
Die Aktien von Dürr litten im MDax unter Analysten-Abstufungen und setzten ihre steile Talfahrt vom Freitag nun mit minus 3,5 Prozent fort.
Die Titel von Varta gewannen dank erneuter Spekulationen über einen Großauftrag des iPhone-Konzerns Apple als Spitzenreiter im Kleinwerteindex SDax 6,3 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,42 Prozent auf 4042 Punkte zu. Während es in Paris in ähnlicher Höhe auch nach oben ging, wurden in London leichte Verluste verzeichnet. In New York holte der Leitindex Dow Jones Industrial sein Minus aus dem frühen Handel zum europäischen Börsenschluss ebenfalls auf, der technologielastige Nasdaq 100 stand ein halbes Prozent höher.
Der Euro stieg über 1,06 US-Dollar, zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0642 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0597 (Freitag: 1,0591) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9436 (0,9441) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,91 Prozent am Freitag auf 2,93 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,01 Prozent auf 122,73 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,14 Prozent auf 128,17 Zähler.