Der Dax hat am Mittwoch im Anschluss an seine jüngste Erholungsrally weiteren Boden gut gemacht. Zu großen Kursgewinnen wie zuletzt reichte es zwar nicht, mit einem Plus von 0,24 Prozent ging es aber bis auf 15.460,01 Zähler nach oben. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen hingegen verlor zur Wochenmitte angesichts des Kursrutsches von Index-Schwergewicht Fresenius Medical Care (FMC) 1,29 Prozent auf 25.461,76 Punkte.
Die im September unerwartet stark gestiegenen US-Erzeugerpreise bewegten die Märkte kaum. Zuletzt hatten sich mehrere US-Notenbanker moderat geäußert und auf eine neuerliche Zinspause in den Vereinigten Staaten hoffen lassen. Dies hatte die noch zu Wochenbeginn schwelenden Sorgen wegen des akuten Konflikts im Nahen Osten in den Hintergrund gedrängt.
Nach dem hiesigen Börsenschluss warten die Anleger noch auf das Protokoll zur September-Sitzung der US-Notenbank Fed, das Hinweise für deren weiteren geldpolitischen Kurs geben könnte.
Für Gesprächsstoff am deutschen Aktienmarkt sorgten hohe Kursverluste des Dialyseanbieters FMC und des Noch-Mutterkonzerns Fresenius nach einem Forschungserfolg von Novo Nordisk. Der dänische Pharmahersteller hatte eine Studie zu seinem Blockbuster-Medikament Ozempic wegen erwiesener Wirksamkeit bei chronischen Nierenpatienten vorzeitig beendet. Das mittel- bis langfristige Wachstum in der Anzahl der Dialysepatienten dürfte damit ordentlich gebremst werden, schrieb JPMorgan-Analyst David Adlington.
Während Anteile an Novo Nordisk deutlich zulegten, stürzten die FMC-Aktien im Verlauf bis auf den tiefsten Stand seit Jahresbeginn und schlossen 17,5 Prozent tiefer. Fresenius-Papiere verloren als Dax-Schlusslicht fast 8 Prozent.
Bei Porsche AG nutzen Anleger Gewinne von zeitweise mehr als vier Prozent, am Abend brachten die Papiere noch ein halbes Prozent Kursplus über die Ziellinie. Börsianer verwiesen auf letzte Gespräche mit Analysten vor der nahen Berichtssaison als Triebfeder, von denen positive Signale ausgegangen waren. Dabei sei das Vertrauen in die Jahresziele tendenziell gestärkt worden.
Porsche kommentierte in einer Telefonkonferenz die Bestellungen im dritten Quartal als «robust», während die Preisdurchsetzung «intakt» bleibe. Auch andere Werte der Autobranche aus dem Dax endeten stärker als der Gesamtmarkt, angeführt von Porsche-Holding mit 1,3 Prozent Plus.
An der Spitze des Leitindex setzten Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall ihre Erholung mit 2,7 Prozent plus fort, hier sorgte eine positive Empfehlung der britischen Bank Barclays für Rückenwind.
Im SDax zogen die Papiere des Waferherstellers Siltronic an der Spitze um 6,2 Prozent an. Als Kurstreiber erwies sich eine Kaufempfehlung von Citigroup. Am Index-Ende setzten die Anteile an der Xing-Mutter New Work ihre jüngste Talfahrt fort und rutschten auf den tiefsten Stand seit Ende 2014 ab, zum Schlussgong stand noch ein Minus von mehr als neun Prozent zu Buche. Analysten hatten sich zuletzt wegen des schwächelnden Arbeitsmarktes skeptisch geäußert.
Auf europäischer Bühne brachte der Mittwoch leichte Verluste, der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,11 Prozent tiefer bei 4200,80 Punkten. Am Vortag hatte der Auswahlindex noch den größten Tagesgewinn seit Ende Juli eingefahren. Der französische Cac 40 verlor 0,44 Prozent auf 7131,21 Punkte, und der britische FTSE 100 schloss 0,11 Prozent leichter auf 7620,03 Zähler. In New York trat der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa nahezu auf der Stelle.
Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,82 Prozent am Vortag auf 2,72 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 123,62 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,50 Prozent auf 129,79 Zähler.
Der Euro kostete zuletzt 1,0611 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0604 (Dienstag: 1,0582) US-Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,9430 (0,9450) Euro gekostet.