Die Entspannung bei den Verbraucherpreisen dürfte nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo vorerst ins Stocken geraten. Der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollten, nehme wieder zu, teilten die Münchner Forscher mit.
Die Ifo-Preiserwartungen stiegen im Dezember auf 19,7 Punkte von 18,1 Punkten im November. Den vorläufigen Tiefpunkt hatten die Erwartungen im August mit einem Saldo von 14,5 Punkten erreicht.
Die Experten erwarten in konsumnahen Dienstleistungsbereichen mehr Preiserhöhungen. «Vor allem die Gastronomen wollen die Preise spürbar erhöhen», teilte das Institut mit. In dem Bereich stieg der Saldo von 45,9 auf 87,6 Punkte. Hier dürfte die Rückkehr zum normalen Mehrwertsteuersatz für Speisen am 1. Januar eine Rolle spielen. Aber auch Einzelhändler planen wieder vermehrt Preiserhöhungen.
Die Punkte bei den Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen.
Gesunkene Energiepreise hatten die Inflationsrate im November auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021 gedrückt. Die Verbraucherpreise lagen um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Nach Einschätzung vieler Ökonomen dürfte die Inflationsrate im Dezember auf etwa 4 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr hatte der Staat einmalig die Kosten für den Dezember-Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr.