• Do. Nov 21st, 2024

Lohnlücke zwischen Männern und Frauen auch 2023 unverändert

Gender-Pay-Gap: Lohnungleichheit bleibt auch im vergangenen Jahr unverändert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andrea Warnecke/dpa)

Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hat sich am deutschen Arbeitsmarkt auch im vergangenen Jahr nicht verringert. Pro Stunde haben die Frauen in Deutschland mit durchschnittlich 20,84 Euro rund 18 Prozent weniger verdient als die Männer, wie das Statistische Bundesamt berichtete.

Dieses «unbereinigte Gender Pay Gap» hatte auch im Jahr zuvor 18 Prozent betragen. Über die Jahre hat sich der geschlechterspezifische Verdienstunterschied etwas verringert, im Jahr 2006 betrug er noch 23 Prozent.

Knapp zwei Drittel der Lohnlücke erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen. Es bleibt eine bereinigte Lücke (bereinigter Gender-Pay-Gap) von rund 6 Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung.

Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie verdienen also Frauen 6 Prozent weniger als Männer. Die Behörde vermutet, dass hier Erwerbsunterbrechungen etwa bei Schwangerschaften, zur Kindererziehung oder zur Pflege von Angehörigen eine Rolle spielen, die aber nicht näher erfasst seien.

Die Statistik stellte aber klar fest, dass die Bruttostundenverdienste ab dem 30. Lebensjahr stärker auseinanderdriften. In diesem Alter bekommen viele Frauen Kinder und unterbrechen ihr Erwerbsleben. Während die Stundenlöhne im weiteren Arbeitsleben bei den Frauen nahezu stagnierten, stiegen sie bei den Männern noch regelmäßig an. Die unbereinigte Lohnlücke betrug bei 30-Jährigen rund 8 Prozent und bei Beschäftigten zwischen 57 und 61 Jahren 27 Prozent.