Wenn es um Haustiere geht, sind Verbraucher offensichtlich nicht so sparsam wie bei anderen Anschaffungen. Die Heimtierbedarfskette Fressnapf legte 2023 trotz der Inflation und der allgemeinen Kaufzurückhaltung deutlich zu und knackte erstmals die Umsatzmarke von vier Milliarden Euro. Das teilte das Krefelder Unternehmen mit. «Wir haben viele zufriedene Kunden, für die ihre Haustiere zur Familie gehören», sagte Geschäftsführer Johannes Steegmann.
Neben klassischen Produkten waren bei Kunden demnach zuletzt vor allem neue Serviceangebote wie eine Tierarzt-Sprechstunde und Haustier-Versicherungen besonders gefragt. Die tierärztliche Beratung wurde allein in Deutschland mehr als 100.000-mal in Anspruch genommen.
Der Umsatz von Fressnapf stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 13 Prozent, flächenbereinigt fiel das Plus mit 8,8 Prozent etwas geringer aus. Die steigenden Erlöse sind auch auf die Expansion des Unternehmens zurückzuführen. Im vergangenen Jahr wurden europaweit knapp neue 140 Filialen eröffnet.
Neues Logistikzentrum
Deutschland ist mit 2,1 Milliarden Euro Umsatz weiter der wichtigste Markt. Das Wachstum fiel mit gut fünf Prozent aber schwächer aus. «Unser Geschäftsmodell hat sich auch im vergangenen Jahr als robust erwiesen», sagte Fressnapf-Gründer und Inhaber Torsten Toeller. Zahlen zum Gewinn nennt das Unternehmen nicht.
Der Online-Anteil am Gesamtumsatz stieg im vergangenen Jahr auf etwa zehn Prozent. Die Fressnapf-Gruppe will künftig noch stärker auf den Internetversand setzen. In diesem Jahr wird ein 72.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Nörvenich gebaut, um das Versandgeschäft in Europa effizienter bedienen zu können. Dort sollen 800 Arbeitsplätze entstehen.
In den kommenden Jahren will das Unternehmen vor allem international wachsen und sein neues Marktkonzept auf andere EU-Staaten übertragen. Dafür sind nach eigenen Angaben bis Ende 2026 Investitionen von mehr als 500 Millionen Euro vorgesehen.
Fressnapf beschäftigt europaweit etwa 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In 14 Ländern gibt es mehr als 2100 Geschäfte, etwa 970 davon in Deutschland. Das Ziel sind 3000 Märkte bis 2030.