Für Fleisch in den Kühltheken von Supermärkten und Metzgereien gelten von Donnerstag an erweiterte Regeln zu Herkunftsangaben. Gekennzeichnet werden muss die Herkunft jetzt auch für unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel, wie eine Verordnung von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) festlegt. Das galt bisher schon bei verpackter Ware und bei unverpacktem Rindfleisch. Anzugeben sind jeweils das Aufzucht- und das Schlachtland, und zwar mit kleinen Schildern oder an Bildschirmen.
Die erweiterte Kennzeichnungspflicht soll Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Klarheit beim Einkauf bringen, wie Özdemir deutlich machte. Sie könnten sich damit bewusst für heimische Produkte entscheiden und die deutsche Landwirtschaft unterstützen, was auch für höhere Tierschutz- und Umweltstandards im Vergleich zu vielen anderen Ländern stehe.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gehen Einschätzungen zum Nutzen der ausgedehnten Kennzeichnung auseinander. Dass sie ihre Kaufentscheidung tendenziell beeinflussen wird, sagten demnach 35 Prozent. 11 Prozent glauben es voll und ganz, weitere 24 Prozent zumindest eher. Tendenziell keinen Einfluss auf die eigene Kaufentscheidung sahen dagegen 41 Prozent – 22 Prozent glauben dies überhaupt nicht, 19 Prozent eher nicht. Dass sie gar kein Fleisch an der Frischetheke kaufen, gaben 14 Prozent an. Befragt wurden den Angaben zufolge am 24. Januar 4634 Personen ab 18 Jahren.