Der als «Schraubenkönig» bekannte Unternehmer Reinhold Würth schließt sich den Protesten gegen die AfD an und rät seinen 25.000 Beschäftigten in Deutschland davon ab, für die Partei zu stimmen.
In einem fünfseitigen Schreiben warnt der 88 Jahre alte Milliardär und Familienunternehmer unter anderem mögliche Protestwähler: «Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig.»
In Deutschland müsse niemand hungern oder frieren, schreibt Würth. Es sei ein Normalfall, dass die Menschen wohl etabliert ein eher freiheitliches Leben leben könnten. Die Sparquote im Land sei hoch, die Gesundheitsvorsorge auf europäischem Niveau, die Arbeitszeiten deutlich kürzer als in vielen anderen Ländern, argumentiert der Milliardär und Kunstmäzen. Es sei aber eine menschliche Eigenschaft, Erreichtes als selbstverständlich anzusehen und nicht mehr zu schätzen.
Würth fährt starke Gewinne ein
Auch auf die Bundesregierung nimmt der Unternehmer Bezug. Er bezeichnet das Ampelbündnis zwar als eine Koalition, «die in vielen Teilen wie ein Hühnerhaufen durcheinander rennt», die aber dennoch «das eine oder andere positive Gesetz auf den Weg bringt». Seine Unternehmensgruppe äußere sich normalerweise zu politischen Themen nicht, «aber in diesem Fall der AfD sehe ich mich in Übereinstimmung mit Abermillionen deutscher Bürger».
Für den Handelskonzern arbeiten aktuell nach eigenen Angaben mehr als 87.000 Menschen. Im Geschäftsjahr 2023 lag das Betriebsergebnis vor Steuern nach vorläufigen Zahlen mit 1,4 Milliarden Euro zwar unter dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro. Es handele sich dabei aber immer noch um das zweitbeste Betriebsergebnis in der Geschichte des Unternehmens.