Die Lufthansa will ihren in den vergangenen Jahren durch Verspätungen, Streiks und verlorene Koffer angekratzten Ruf mit 27.000 neuen Sitzen für Langstreckenflüge und besserem Service verbessern. Das Unternehmen wolle den Fluggästen mit den bereits vor Jahren angekündigten «Allegris»-Sitzen mehr Komfort bieten, sagte Lufthansa Airlines-Chef Jens Ritter am Donnerstag in München. Der erste «Allegris»-Airbus A350 soll nun am 1. Mai Richtung von München Richtung Vancouver abheben – zuletzt hatte die Lufthansa das vergangene Jahr angepeilt. «Unsere Geduld wurde in den letzten Monaten und Jahren ein klein wenig strapaziert», sagte Ritter dazu. Nun wolle das Unternehmen nach vorn blicken.
Im auf Passagierumfragen basierenden Fluggesellschaften-Ranking des britischen Unternehmens Skytrax ist die Lufthansa in den vergangenen Jahren abgerutscht. 2023 belegte das Unternehmen lediglich Rang 21 und lag damit noch hinter Konkurrenten wie Korean Air, Iberia und Fiji Airways. Die neuen Sitze sollen Teil der «größten Produkt- und Serviceoffensive in der Geschichte der Lufthansa» sein.
Jeden Monat sollen nach Ritters Worten zwei Maschinen mit den «Allegris»-Sitzen ausgeliefert werden. Das Unternehmen zielt vor allem auf den Komfortanspruch betuchter Passagiere, die Business oder Erste Klasse buchen. Neue Sitze mit etwas größerem Abstand gibt es aber auch für die große Mehrheit der Economy-Passagiere.
Besseren Service will die Lufthansa auch am Boden und auf Kurzstreckenflügen bieten, wie Airlines-Produktvorstand Heiko Reitz erläuterte. So sollen Kurzstreckenmaschinen mit neuen Internetantennen ausgestattet werden, so dass die Passagiere während des Flugs ohne Aufpreis mit der Außenwelt kommunizieren können.