Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag mit Gewinnen geschlossen und weitere Höchststände verzeichnet.
Im Anlegerfokus standen erneut Quartalszahlen, die Beratungen von Bund und Ländern über die Pandemie sowie die vom Forschungsinstitut ZEW veröffentlichten Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten. Letztere trübten sich deutlich stärker ein als erwartet.
Der Dax robbte sich im Handelsverlauf bis auf acht Punkte an sein Rekordhoch von 15.810 Zählern heran und schloss mit einem Plus von 0,16 Prozent bei 15.770,71 Einheiten. Der MDax der mittelgroßen Werte erreichte einen Höchststand und gewann letztlich 0,68 Prozent auf 35.850,13 Punkte. Auch der Nebenwerteindex SDax stieg so hoch wie noch nie.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,26 Prozent auf 4187,82 Zähler vor. An der Wall Street stieg der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss um 0,5 Prozent.
Die Bankenwerte gerieten etwas ins Hintertreffen. Anleger schichteten in Papiere mit defensiverem Charakter um oder solche, denen sie nach zuletzt eher schwächeren Entwicklungen wieder etwas mehr zutrauen. Zu dieser Gruppe zählten auch die Corona-Gewinner. Die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh sprangen als Top-Wert im MDax nach der Veröffentlichung endgültiger Quartalszahlen um 9,2 Prozent nach oben. Die Papiere von Shop Apotheke legten um 7 Prozent zu.
Im SDax schossen die Aktien des Möbelversandhändlers Home24 nach einem umsatzstarken ersten Halbjahr und konkretisierten Jahreszielen um mehr als 27 Prozent nach oben. Von diesem Aufwind wurden auch die Aktien des Konkurrenten Westwing erfasst, die um knapp 10 Prozent stiegen. Ein zweites Quartal unter den Erwartungen verschreckte indes die Aktionäre von Cewe. Die Aktien des Fotodienstleisters sackten als Index-Schlusslicht um mehr als 8 Prozent ab.
Im Dax rückten die Anteilscheine von Munich Re nach endgültigen Quartalszahlen um 1,4 Prozent vor. Der Rückversicherer sieht sich trotz drohender Schäden durch die Hochwasserkatastrophe in Europa auf Kurs zum Gewinnziel 2021.
Der Euro gab nach den ZEW-Daten etwas nach. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1719 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1722 Dollar festgesetzt. Auf dem Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,53 Prozent am Vortag auf minus 0,52 Prozent. Der Rentenindex Rex rückte um 0,10 Prozent auf 146,33 Punkte vor. Der Bund-Future sank um 0,02 Prozent auf 176,65 Punkte.