Die Corona-Krise hat auch Folgen für die Zuwanderung von Fachkräften. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse bei den deutschen Behörden um 3 Prozent auf 42.000 Stück gesunken, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Das Verfahren war zum März 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz reformiert worden und sollte beschleunigte Abläufe gewährleisten. Das Statistikamt geht wegen der pandemiebedingten Einreisebeschränkungen aber von einem gleichzeitig dämpfenden Corona-Effekt aus.
Dennoch sind 2020 bundesweit 44.800 ausländische Abschlüsse als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu deutschen Qualifikationen anerkannt worden. Das waren 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zwei Drittel davon (29.900) entfielen auf medizinische Gesundheitsberufe. Davon wiederum entfiel gut die Hälfte (15.500) auf Pflegekräfte. Nach Herkunftsstaaten stellten Menschen aus Bosnien-Herzegowina dabei mit 3600 Köpfen die größte Gruppe vor Serbien (3400) und Syrien (3100).
Insgesamt waren bei den zuständigen Stellen im Jahr 2020 rund 59.000 Verfahren anhängig, von denen gut 9400 noch nicht entschieden waren. In rund 4800 Fällen wurde die Anerkennung abgelehnt oder das Verfahren ohne Entscheidung beendet, wenn beispielsweise der Antrag zurückgezogen wurde.