Ein Jahr nach dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland (ASP) geht der Kampf gegen die Virusseuche weiter.
«Das Ausbruchsgeschehen ist weiterhin dynamisch und der Infektionsdruck aus Polen bleibt hoch», sagte der parlamentarische Staatssekretär im Agrarministerium, Uwe Feiler, in Berlin.
Aktuell seien in Deutschland 2070 betroffene Wildschweine erfasst, davon 1622 in Brandenburg und 448 in Sachsen. In Brandenburg habe man die Schweinepest zudem in zwei Kleinstbeständen und in einem Bio-Betrieb mit 200 Schweinen bei Hausschweinen nachgewiesen.
Der erste Verdachtsfall war am 9. September 2020 wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze in Brandenburg bestätigt worden.
Die bisherigen Maßnahmen hätten die Schweinepest «auf eng begrenzten Gebieten in Brandenburg und Sachsen halten können», sagte Feiler. Bis auf die drei Betriebe innerhalb der eingerichteten Sperrzonen seien die Hausschweinebestände bislang frei von der Infektion.
Eine Herausforderung bei der Bekämpfung bleibe die Koordination mit Polen. Der Präsident des Friedrich-Löffler-Instituts, Professor Thomas Mettenleiter, wies auf einen «großräumigen Infektionsdruck aus dem Osten» hin, der nicht mit «punktförmigen Einträgen in die Tschechische Republik und nach Belgien vergleichbar» sei. «Die Bekämpfung der ASP in Deutschland wird kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf.»
Staatssekretär Feiler benannte auch die negativen Auswirkungen für die Fleischindustrie. Seit Auftreten der Seuche sei der Fleischexport in viele Drittländer nicht möglich gewesen. Inzwischen sei er aber etwa mit Ländern wie Kanada, Singapur oder Vietnam wieder angelaufen. Auch mit China führe man «intensive Gespräche».
Für kommenden Mittwoch hat Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) die Unternehmen der Fleischbranche zu einem Gespräch zur Situation auf dem Schweinemarkt geladen. Dabei wird den Angaben zufolge die Vermarktung gesunder Schweine aus den betroffenen Gebieten eine wichtige Rolle spielen.