Ungeachtet eines womöglich noch länger dauernden Lockdowns als bisher geplant hat sich der Dax recht wacker geschlagen.
Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit minus 0,08 Prozent auf 13.925,06 Punkten. Der MDax für mittelgroße Werte gewann 0,28 Prozent auf 31.188,35 Punkte.
Politiker in Deutschland diskutieren angesichts einer neuen, wohl noch wesentlich ansteckenderen Variante des Coronavirus über eine Verlängerung des aktuellen Lockdowns bis weit über den Januar hinaus, möglicherweise sogar bis Ostern.
Dass sich der Dax vor diesem Hintergrund nicht weiter von der 14.000er-Marke nach unten absetze und eine erstaunliche Stabilität zeige, spreche für die Robustheit der Rally der vergangenen Monate, sagte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Diese habe man so nicht erwarten können.
Eine Anhebung der Prognose trieb die Aktien der Deutschen Post um 2,15 Prozent nach oben. An ihr vor zwei Monaten erreichtes Rekordhoch kamen sie aber nicht heran. Der Logistiker geht dank der anhaltend guten Geschäftslage in der Corona-Pandemie noch selbstbewusster in die Folgejahre. Mit dem vierten Quartal habe der Konzern die Erwartungen klar übertroffen, sagten Analysten.
Unternehmensnachrichten waren darüber hinaus rar. Von Analystenurteilen bewegt wurden HeidelbergCement mit plus 1,91 Prozent und Infineon mit plus 3,19 Prozent. Die Bank of America empfiehlt nun die bislang mit «Neutral» bewerteten Aktie des Heidelberger Baustoffherstellers zum Kauf. Die Deutsche Bank äußerte sich nach positiven Zwischenberichten aus der Halbleiterbranche optimistisch zu den Aktien des Chipherstellers Infineon und setzte das Kursziel auf 40 Euro hoch.
Die Aktien der Versorger RWE und Eon zählten zu den schwächsten Werten im Dax mit Abschlägen von 2,85 beziehungsweise 2,33 Prozent.
Die Anteile von Shop Apotheke sprangen um 8,66 Prozent hoch und waren damit Spitzenreiter im Index der mittelgroßen Werte. Die Bank of America nahm die Bewertung der Aktien mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 200 Euro auf. Die Online-Apotheke biete eine attraktive Investitionsmöglichkeit in einen der letzten Einzelhandelsbereiche, der noch in den Kinderschuhen stecke, schrieb Analyst Benjamin Lacaille.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,23 Prozent schwächer auf 3612,13 Punkte zu. Moderat im Minus lagen auch der französische Cac 40 und der britische FTSE 100, während sich der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss nur wenig verändert zeigte.
Der Euro stabilisierte sich nach einer knappen Woche mit überwiegenden Kursverlusten. Nach Börsenende kostete die Gemeinschaftswährung 1,2169 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2161 (Montag: 1,2163) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8223 (0,8222) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,56 Prozent am Vortag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,22 Prozent auf 145,80 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,25 Prozent auf 176,46 Punkte nach.