Die NordLB hat die finanziellen Folgelasten der Corona-Krise bis zum Herbst zunächst verringern können und ist auch dank weiterer Einspareffekte wieder in den schwarzen Zahlen.
Für die ersten drei Quartale wies die Bank unterm Strich einen Gewinn von 122 Millionen Euro aus – nach einem Minus von 70 Millionen Euro Ende September 2020. Wie Vorstandschef Thomas Bürkle am Donnerstag in Hannover sagte, war ein Ausbau des Neugeschäfts bei gleichzeitigem Abbau der nötigen Risikovorsorge ein wesentlicher Grund der besseren Entwicklung. Gehe es so weiter wie zuletzt, werde das Institut voraussichtlich auch im Gesamtjahr 2021 profitabel sein.
Bezogen auf die erneut zugespitzte Infektionslage und neue Gefahren für die Wirtschaft warnte Bürkle jedoch, «dass die Pandemie noch immer nicht ausgestanden ist». Schon zum Jahresabschluss 2020 hatte die Landesbank Niedersachsens und Sachsen-Anhalts wieder einen Nettogewinn geschafft, der allerdings nur hauchdünn ausgefallen war.
Nach einer harten Zeit mit aufgeblähter Bilanz und großen Problemen durch faule Schiffskredite hatte die NordLB einen Sparkurs gestartet – drastischen Stellenabbau inklusive. Sie musste Ende 2019 staatlich gerettet werden. Eine Zielvorgabe war, die Kosten um 40 Prozent zu drücken, bei parallelen Investitionen in neue IT und digitale Geschäftsprozesse. Ein Teil der Ausgaben für diesen Umbau ist inzwischen verarbeitet, auch die Stellenkürzungen sind abgedeckt. «Die Bank ist deutlich kleiner und effizienter», sagte Bürkle.
Von den einst bis zu 6300 Beschäftigten muss mehr als die Hälfte gehen, was dem Management auch erhebliche Kritik einbrachte. Zurzeit sind laut Vorstand noch rund 4400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bank, am Ende sollen es 3000 sein. Die NordLB betonte, man nutze dafür nur «freiwillige Maßnahmen» wie Abfindungen und Vorruhestand.
Die Gebühren für Garantien des Landes Niedersachsens im Zusammenhang mit der Rettung schlugen von Januar bis September mit weiteren 68 Millionen Euro zu Buche. Das Ergebnis für die Risikovorsorge drehte vor allem wegen der stabileren Corona-Finanzlage von minus 275 auf plus 42 Millionen Euro. Ihre Darlehen im jetzt wieder anziehenden Geschäft mit Containerschiffen will die Bank bis Ende dieses Jahres fast komplett los sein. Noch umfassen sie gut 300 Millionen Euro.