Nach zuletzt fünf schwachen Tagen hat sich der Dax am Donnerstag weiter erholt. Der Index hielt sich nach anfänglichen Gewinnen mit zuletzt 15.877 Punkten stabil um seinen Vortagesschluss herum.
Etwa 3,4 Prozent hatte der Dax bei seinem Rückfall vom Rekordniveau bei 16.290 Punkten bis auf 15.740 Punkte im Vortagstief verloren. Auf diesem Niveau hatte er seine Kursgewinne seit Ende Oktober fast komplett abgegeben. Der MDax raffte sich am Donnerstag etwas stärker auf, indem er um 0,52 Prozent auf 35 008,42 Zähler stieg. Der EuroStoxx bewegte sich mit 0,2 Prozent im Plus.
Die Inhalte des Koalitionsvertrags, den SPD, Grüne und FDP am Vortag vorgestellt hatten, bewegten am Donnerstag zahlreiche Einzelaktien, darunter vor allem die Energiebranche. Die Aktien von RWE knüpften an ihre schon positive Reaktion am Vortag an, indem sie einen Kurssprung um zuletzt sechs Prozent nachlegten.
Auch viele andere Branchenwerte reagierten positiv, darunter die Aktien von Nordex. Sie knüpften mit mehr als sieben Prozent Plus ebenfalls an ihren starken Vortag an. Sie erreichten damit ein Hoch seit Ende Oktober. Der Hersteller von Windkraftanlagen hatte zudem einen Auftrag aus Peru für Anlagen mit einer Leistung von 177 Megawatt erhalten.
Begründet mit den Koalitionszielen gingen die Aktien des Nebenwertes Synbiotic besonders steil senkrecht. Hier kam es zu einem Kurssprung zum zuletzt ein Viertel. Analyst Aliaksandr Halitsa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser verwies auf die von den Ampel-Parteien geplante kontrollierte Abgabe von Cannabis, die ein wichtiger Meilenstein für den deutschen Cannabinoid-Markt sei, auf dem das Unternehmen unterwegs ist.
Bei Jenoptik erfreute die Anleger das Ende der Hängepartie bei der Suche nach einem Käufer für das Militärtechnikgeschäft. Die Anteile profitierten mit einem Kurssprung um 7,8 Prozent vom Verkauf der Sparte Vincorion an einen Fonds des Finanzinvestors Star Capital Partnership.
Einen Rückschlag gab es für die Anleger von Borussia Dortmund. Die Papiere des Fußballclubs sackten nach dem sicheren Aus in der Champions League um zuletzt drei Prozent ab. Damit versiegt für den Bundesligisten eine besonders lukrative Geldquelle.
Der Euro hielt sich mit zuletzt gezahlten 1,1224 US-Dollar über der Marke von 1,12 US-Dollar, die am Vortag erstmals seit Juli 2020 unterschritten wurde. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1206 Dollar festgesetzt.
Am Anleihemarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 144,92 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,05 Prozent auf 170,84 Zähler.