Der Groß- und Außenhandel rechnet trotz der anhaltenden Lieferengpässe und der Corona-Pandemie mit einer Erholung der Branche in diesem und im kommenden Jahr.
Allerdings blickten viele Unternehmen zunehmend skeptisch auf die nächsten Monate, betonte der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, am Mittwoch in Berlin.
«Real – also preisbereinigt – gehen wir davon aus, dass die Großhändler in diesem Jahr rund drei Prozent mehr an Waren und Dienstleistungen verkaufen werden», sagte er. «Im neuen Jahr können wir dann mit einem Wachstum von ebenfalls real rund drei Prozent den Einbruch hoffentlich gänzlich hinter uns lassen.»
All das hänge aber von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab sowie von der geopolitischen Lage. Die Erwartungen der Unternehmen würden sich diesbezüglich zunehmend eintrüben, sagte Jandura mit Blick auf eine Verbandsumfrage unter den Mitgliedsunternehmen. Rund 44 Prozent von ihnen gab demnach an, «massive Probleme» bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen für die eigenen Kunden zu haben.
«Vor allem fehlt es an Rohstoffen, Betriebsmitteln, Baumaterialien, Elektronikteilen, aber auch an Stahl und chemischen Stoffen sowie Verpackungen.» Als Folge würden vor allem die Preise im Groß- und Außenhandel deutlich steigen. Höhere Energie- und Treibstoffkosten sowie ein deutlich größerer Personalaufwand ließen keine andere Möglichkeit. «Großhandelsmargen sind niedrig und wir sind darauf angewiesen, Preissteigerung weiter zu geben», sagte Jandura.