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Hoffnungsschimmer für die Tourismusbranche

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Jan 14, 2022
Strand auf Rügen: Die Reiselust der Deutschewn ist so groß wie seit langem nicht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Sauer/dpa)

Die Reiselust der Menschen in Deutschland ist so groß wie seit langem nicht. Die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie bremsen nach Einschätzung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) allerdings die Umsetzung mancher Reiseträume.

Zurückhaltung bei Buchungen

Die Nachfrage dürfte daher auch im laufenden Jahr geringer ausfallen als im Vergleich zur Vor-Coronazeit, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse der FUR. Demnach haben 61 Prozent von gut 2500 Befragten Lust auf eine Urlaubsreise in diesem Jahr (Vorjahr: 51 Prozent). Die Faktoren Zeit und Geld würden mit 72 Prozent beziehungsweise mit 70 Prozent ebenfalls so günstig wie seit dem Jahr 2013 nicht mehr eingeschätzt, als diese Fragen erstmals gestellt wurden. «Das wird jedoch nicht unbedingt in Reisen umgesetzt», erläuterte FUR-Tourismusforscher Martin Lohmann. Die Unwägbarkeiten der wechselnden Vorschriften führen demnach bei vielen Reisewilligen dazu, dass sie mit Buchungen abwarten. Zudem begrenzten Corona-Vorschriften die Zugänglichkeit und die Kapazitäten touristischer Angebote.

Gerechnet wird allerdings mit einem «Schritt Richtung Normalisierung» zur Situation vor Ausbruch der Pandemie. Ausgegangen wird von etwa 60 Millionen Urlaubsreisen der Menschen hierzulande. Das wären geschätzt etwa 10 Millionen mehr als im vergangenen Tourismusjahr.

Anteil von Flugreisen weiter eher gering

Auch im laufenden Jahr werden demnach Ziele zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen sowie in den Nachbarländern Deutschlands gefragt sein. Der Anteil von Flugreisen dürfte gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 weiter relativ gering sein. Der als kontaktarm geltende Campingurlaub findet in Corona-Zeiten dagegen neue Freunde. Noch nie waren so viele Menschen in Deutschland den Angaben zufolge an Ferien mit einem Wohnmobil (15 Prozent) oder im Caravan (12 Prozent) interessiert.

Der Tourismus zählt zu den am härtesten von der Corona-Krise getroffenen Branchen. Auf etwa 24 Milliarden Euro beziffert der Reiseverband DRV allein die Umsatzausfälle bei Reisebüros und Veranstaltern in Deutschland in zwei Pandemie-Jahren.

Weltweit brach der Tourismus der FUR zufolge im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorkrisenjahr um mehr als 70 Prozent ein. Die Zahl der internationalen Gäste-Ankünfte lag geschätzt bei etwa 351 Millionen, nach 381 Millionen 2020 und 1,46 Milliarden im Jahr 2019. Das Volumen des internationalen Tourismus entspreche damit in etwa dem Niveau von 1987.