Nach Arbeitsmarktdaten aus den USA hat der deutsche Aktienmarkt seine Kursverluste am Freitag ausgeweitet. Der deutsche Leitindex Dax stand am Nachmittag 1,60 Prozent tiefer bei 15.122 Punkten.
Seit seinem Zwischenhoch zur Wochenmitte hat er damit mehr als 600 Punkte verloren. Der MDax der mittelgroßen Titel gab um 1,41 Prozent nach auf 33.167 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone verlor 1,3 Prozent.
In den USA sind der Stellenaufbau und der Lohnzuwachs stärker ausgefallen als erwartet. Der Bericht sei eine zusätzliche Legitimation für die US-Notenbank, die Zinsen im März zu erhöhen, kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners die Daten. Unter dieser Perspektive leiden die Börsen seit Wochen, denn mit höheren Zinsen verliert die Aktienanlage an Attraktivität.
Hinten im Dax versammelten sich Autowerte: Continental und BMW büßten teils mehr als vier Prozent ein. Der europäische Autosektor fiel auf ein Tief seit fast sieben Wochen. Im Leitindex vorne waren die Titel des Laborzulieferers und Diagnostikspezialisten Qiagen mit plus 1,3 Prozent. Deutsche Bank setzten ihren Aufwärtstrend fort mit einem Zuwachs von einem Prozent, getrieben von der Aussicht auf steigende Zinsen.
Im MDax rauschten am Nachmittag Evotec um mehr als 14 Prozent nach unten. Der Wirkstoffforscher muss bei der Kooperation mit Bayer einen Rückschlag hinnehmen.
Der Versicherungskonzern Talanx (HDI) erzielte ein Jahr früher als geplant seinen ersten Milliardengewinn. Anfangs noch klar höher, verloren die im MDax notierten Papiere am Nachmittag 0,9 Prozent.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,1424 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag noch wesentlich niedriger auf 1,1286 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,09 Prozent am Vortag auf plus 0,04 Prozent. Damit ist die Rendite erstmals seit dem Frühjahr 2019 wieder positiv. Der Rentenindex Rex fiel um 0,78 Prozent auf 141,68 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,40 Prozent auf 168,28 Zähler.