• So. Nov 24th, 2024

Betrugsprozess um Händler PIM beginnt

Goldhändler PIM ist mittlerweile insolvent. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Armin Weigel/dpa)
Große Mengen Gold fehlen:

Es geht um große Mengen Gold, Verluste in Millionenhöhe und geprellte Anleger: Gut ein Jahr nach den Durchsuchungen bei dem mittlerweile insolventen Goldhändler PIM beginnt heute der Prozess gegen zwei ehemalige führende Mitarbeiter.

Die 49 und 52 Jahre alten Männer müssen sich vor dem Landgericht Darmstadt wegen schweren Betruges verantworten. Laut Anklage soll das Unternehmen im hessischen Heusenstamm von 2016 bis September 2019 mit ihren Kunden Lieferverträge einschließlich Bonusversprechen über Hunderte Kilogramm Gold abgeschlossen, diese aber nicht erfüllt haben. Zinsen sollen nach einer Art Schneeballsystem über neu angeworbene Kundengelder ausgezahlt worden sein.

In dem Verfahren geht es auch um Verträge für den Kauf von rund drei Tonnen Gold, das den Vorwürfen zufolge in diesem Umfang wohl nie in irgendwelchen Tresoren gelagert war. Laut Staatsanwaltschaft gibt es Fälle mit kleineren, aber auch mit sehr hohen Beträgen. Es sei deutlich zu wenig Gold eingelagert worden.

Laut Insolvenzverwalter gibt es weit mehr als 7000 angemeldete Forderungen mit Gesamtvolumen von knapp 180 Millionen Euro. Die Spanne der einzelnen Forderungen reiche von Beträgen von 20 Euro bis zu 1,9 Millionen Euro. Im Bestand seien bislang rund 560 Kilogramm Gold und Schmuck sichergestellt worden.

Die Anwältin des jüngeren Angeklagten, Stefanie Schott, hält den ganzen Komplex für nicht zu Ende ermittelt. Erst Anfang November habe das Gericht erstmals einen Sachverständigen damit beauftragt zu klären, inwieweit ein Schaden vorliege. Dies sei aber eigentlich schon eine Voraussetzung für eine Anklageerhebung gewesen. Diese Aufklärung hätte schon im Ermittlungsverfahren erfolgen müssen. Ihr Mandant sitzt seit mehr als einem Jahr, seit Anfang September 2019, in Untersuchungshaft. Der mitangeklagte 52-Jährige ist auf freiem Fuß.

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