Die deutsche Industrie hat zu Jahresbeginn deutlich mehr produziert. Die Produktion stieg von Dezember auf Januar um 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Analysten hatten mit einem Anstieg gerechnet, allerdings um lediglich durchschnittlich 0,5 Prozent.
Besonders stark stieg im Januar die Aktivität am Bau, die um 10,1 Prozent zulegte. Die Energieherstellung stagnierte faktisch, während die Warenproduktion in der Industrie um 1,3 Prozent zulegte. Laut Bundeswirtschaftsministerium trug der Maschinenbau mit einem Plus von 9,9 Prozent deutlich zum Produktionswachstum bei, während der Bereich Auto und Autoteile einen Rückgang um 3,1 Prozent verzeichnen musste.
Die Industrieproduktion werde seit Monaten durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern und Rohstoffen belastet, erklärte das Ministerium. Unter normalen Umständen sprächen die jüngste Aufwärtsbewegung und die Erholung im Baugewerbe für eine einsetzende Entspannung der Lieferengpässe.
«Allerdings dürfte die konjunkturelle Belebung durch die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine gebremst werden.» Es sei momentan ungewiss, wie stark sich dadurch verursachte Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten auf die Produktion auswirkten. «Somit könnte es zu einer Verzögerung bei der Abarbeitung der aktuell hohen Auftragsbestände der Unternehmen kommen.»