Wegen steigender Zins- und Rezessionssorgen im Zuge der Folgen des Ukraine-Krieges hat der Verkaufsdruck für den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutlich zugenommen.
Der Dax näherte sich am Nachmittag der runden Marke von 14.000 Zählern, unter der er zuletzt Mitte März gestanden hatte. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit minus 1,89 Prozent auf 14.151,69 Punkten. Der MDax, in dem die mittelgroßen Unternehmen an der deutschen Börse versammelt sind, sank um 2,96 Prozent noch stärker als der Dax auf 30.619,22 Zähler.
«Die Konjunkturentwicklung deutet immer mehr auf eine bevorstehende Rezession hin und die Marktteilnehmer beginnen dieses Szenario in die Aktienkurse einzupreisen», sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect.
Jüngste Hinweise aus den Reihen der US-Notenbank Fed auf eine noch schnellere geldpolitische Straffung zur Inflationsbekämpfung belasten die Märkte zusätzlich. Am Abend veröffentlicht die Fed ihre Mitschrift zur jüngsten Zinssitzung. «Dass im Mai die Zinsen um weitere 50 Basispunkte steigen werden, dürfte selbst heute Abend keinen mehr überraschen, wenn es schwarz auf weiß im Protokoll der letzten Sitzung stünde», sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Marktes. Steigende Renditen für festverzinsliche Wertpapiere bei gleichzeitig steigender Unsicherheit über die Wachstumsaussichten sei einer der gefährlichsten Cocktails für die Börse, vom laufenden Krieg in Europa ganz zu schweigen, fasste der Experte zusammen.