Die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) hat nach Klagen von Investoren wegen hoher Verluste einen milliardenschweren Vergleich mit US-Behörden akzeptiert.
Das Justizministerium machte am Dienstag eine Anklage wegen Betrugs gegen das Unternehmen und drei führende Investmentmanager öffentlich.
Zugleich gab die US-Börsenaufsicht SEC bekannt, den zum Münchner Versicherunger Allianz gehörenden Vermögensvewalter und die drei beschuldigten Manager wegen eines «massiven Betrugskomplotts» zur Verantwortung zu ziehen. Das Unternehmen habe ein Schuldgeständnis wegen Verstößen gegen US-Wertpapiergesetze abgegeben.
Fonds-Debakel als Kriminalfall
Große US-Investoren hatten AGI 2020 verklagt, weil der Vermögensverwalter während des Börsenbebens zu Beginn der Corona-Pandemie bei bestimmten Fonds von der vereinbarten Strategie abgewichen sei, was zu milliardenschweren Verlusten geführt habe. Das Unternehmen hatte die Anschuldigungen zunächst zurückgewiesen. Doch die US-Behörden stuften das Fonds-Debakel als Kriminalfall ein.
Insgesamt zahlt die Allianz bei den nun vereinbarten US-Vergleichen mehr als fünf Milliarden Dollar. Die Summe ist dem Unternehmen zufolge jedoch komplett durch Rückstellungen gedeckt. Die Allianz betonte in einer Pressemitteilung, dass das kriminelle Fehlverhalten auf einige wenige Personen beschränkt gewesen sei. Dies sei auch vom US-Justizministerium so eingeschätzt worden.