Die Leistungsbilanz der Eurozone hat im März erstmals seit gut zehn Jahren ein Defizit ausgewiesen.
In der Bilanz, die den volkswirtschaftlichen Austausch mit Ländern außerhalb des Währungsraums abbildet, wurde ein Fehlbetrag von etwa zwei Milliarden Euro verbucht, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte. Es ist das erste Defizit seit Februar 2012.
In der Leistungsbilanz werden der Waren- und Dienstleistungsverkehr sowie Einkommensübertragungen abgebildet. Üblicherweise weist die Eurozone einen Überschuss in ihrer Leistungsbilanz aus. In Krisenzeiten kann es aber zu stärkeren Schwankungen kommen, insbesondere in der Handelsbilanz.
Belastet wurde die Bilanz im März durch ein Defizit im Warenhandel. Dieses lag hier bei 4 Milliarden Euro, nachdem im Vormonat noch ein Überschuss von etwa 5 Milliarden erzielt worden war. Hintergrund sind Lieferkettenengpässe wegen des Ukraine-Kriegs, die die Produktion belasten und damit auch die Exporte. Zudem drückt das abgeschwächte Wirtschaftswachstum in China die Nachfrage nach Exportgütern.
Das stärkste Plus in der Leistungsbilanz zeigte sich bei Dienstleistungen mit einem Überschuss von etwa 14 Milliarden Euro.