Siemens Energy erwartet auch nach einer erfolgreichen Integration der Windkrafttochter Siemens Gamesa keine schnelle Lösung der Probleme. Das liegt unter anderem an den Laufzeiten der Projekte, wie Energy-Chef Christian Bruch sagt.
Der Konzern, der bisher 67,1 Prozent an Gamesa hält, hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag angekündigt, die ausstehenden Anteile für je 18,05 Euro kaufen zu wollen – insgesamt wären das rund 4 Milliarden Euro.
Siemens Energy hält an Windrädern an Land fest
Ziel von Energy ist es, Gamesa von der Börse zu nehmen und komplett zu integrieren. Auf diese Weise wollen die Münchner ihre Tochter dabei unterstützen, das Ruder herumzuwerfen. Gamesa hat zuletzt mehrere Gewinnwarnungen abgeben müssen. Das Unternehmen leidet unter Problemen in seinem Geschäft mit Windkraftanlagen an Land. Bruch bekannte sich allerdings erneut ausdrücklich zu diesem Geschäftszweig. Er sehe keinen Grund, von der Logik abzuweichen, Anlagen an Land und im Meer sowie Service anzubieten.
Mit seinem Angebot strebt Energy zwar eine Komplettübernahme an, eine Mindestgrenze für die Wirksamkeit gibt es allerdings nicht. Kommt es zur Integration, erwartet der Konzern binnen drei Jahren Kostensynergien von 300 Millionen Euro pro Jahr. Dabei geht es laut Bruch hauptsächlich um Einkauf und Logistik. Energy will die Übernahme bis zum Jahresende abschließen.
Zunächst postitve Reaktion der Börse
Die Börse reagierte zunächst positiv auf die Pläne. Sowohl die Aktien des Münchner Konzerns als auch die der Windkrafttochter lagen am Morgen deutlich im Plus. Energy musste diese Zugewinne im Lauf des Vormittags allerdings wieder abgeben.