Ab dem kommenden Jahr sollen Vermieter einen Teil des sogenannten CO2-Preises übernehmen – und zwar mehr, je weniger klimafreundlich ihr Haus ist. Eine entsprechende Neuregelung billigte das Bundeskabinett. Der Bundestag muss noch zustimmen.
Der CO2-Preis macht seit dem vergangenem Jahr Heizen und Tanken teurer und soll so helfen, den klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß zu senken. Für die Aufteilung der Kosten zwischen Mietern und Vermietern soll künftig ein Zehn-Stufen-Modell gelten. Bei Häusern mit einem sehr hohen Kohlendioxid-Ausstoß pro Quadratmeter würden Vermieter demnach 90 Prozent des CO2-Preises übernehmen, bei einem sehr geringen Ausstoß würden Mieter die Kosten alleine zahlen. Das soll Vermieter zu energetischen Sanierungen bewegen und Mieter zum Energiesparen.
Verbraucherschützer fordern mehr Entlastung
Bei Häusern wie Geschäftsgebäuden, in denen niemand wohnt, sollen die Kosten zunächst hälftig aufgeteilt werden. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte: «Wir schützen die Umwelt und damit nachfolgende Generationen. Die Mieter gewinnen, denn sie heizen nicht für die Außenumgebung. Die Vermieter gewinnen, denn sie sparen damit langfristig Kosten ein.»
Verbraucherschützern gehen die Entlastungen für Mieter nicht weit genug. Es gebe eine «erhebliche Schieflage» zulasten der Mieterinnen und Mieter, sagte der Leiter des Teams Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), Thomas Engelke, dem «Handelsblatt» (Mittwoch). Dabei seien viele Mieter aufgrund der Energiepreiskrise finanziell ohnehin stark unter Druck. «Die Bundesregierung muss deswegen mehr tun, um Druck aus dem Kessel zu nehmen und die Kosten fairer aufzuteilen.»