• Fr. Nov 22nd, 2024

Gewerkschaft der Flugsicherung fordert Luftfahrtgipfel

Seit Wochen gibt es an Deutschlands Flughäfen, aber auch in anderen europäischen Ländern, große Probleme wegen Personalmangels bei Flughäfen und Airlines. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Die Gewerkschaft der Flugsicherung warnt vor chaotischen Zuständen an deutschen Flughäfen im Sommer und fordert einen Luftfahrtgipfel.

«Ich fordere den Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) auf, noch vor der parlamentarischen Sommerpause tätig zu werden», sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Matthias Maas, am Dienstag. Ansonsten drohe ein noch nie da gewesenes Chaos an den Flughäfen. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums betonte: «Der Minister hat bereits zu einem Austausch unter anderem mit Branchenvertretern eingeladen.» Dieser finde am Mittwoch statt.

Die Bundesregierung habe während der Coronakrise insbesondere mit umfangreichen Regelungen zur Kurzarbeit versucht, das personelle Know-how der Luftverkehrsbranche aufrechtzuerhalten, sagte die Sprecherin. Allerdings sei es während der letzten beiden Jahre bei den Unternehmen aufgrund der Krise zu einem Personalrückgang gekommen, ohne dass dafür rechtzeitig und ausreichender Ersatz gewonnen werden konnte. «Daher bestehen jetzt an vielen Stellen Personalengpässe, die nicht kurzfristig kompensiert werden können.» Derzeit liefen auf vielen Ebenen innerhalb der Bundesregierung Gespräche dazu mit den Systempartnern und weiteren Beteiligten.

Seit Wochen gibt es an Deutschlands Flughäfen, aber auch in anderen europäischen Ländern, große Probleme wegen Personalmangels bei Flughäfen und Airlines. Allein die Lufthansa will im Juli 900 Flüge in München und Frankfurt streichen.

«Kurzarbeit und Personalabbau ohne jegliche Weitsicht auf eine mögliche Erholung des Luftverkehrs stand bei den meisten Geschäftsführern trotz des allgemeinen Arbeitskräftemangels an erster Stelle sowie Sparwut um jeden Preis», warf Maas Fluggesellschaften und großen Flughäfen vor. Tausende von Mitarbeitern seien in der Corona-Krise entlassen worden. Nun versuche man händeringend, diese wieder zurückzuholen.