Die deutschen Landwirte haben in diesem Sommer nach Branchendaten eine etwas größere Getreideernte eingefahren. Wie der Bauernverband am Dienstag in Berlin mitteilte, kamen nach vorläufigen Einschätzungen etwa 43 Millionen Tonnen herein und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Erntemenge lag demnach aber erneut unter dem Schnitt der vergangenen Jahre. Ein großer Unsicherheitsfaktor sei noch die zu erwartende Ernte bei Körnermais, der in vielen Regionen stark unter wochenlanger Trockenheit gelitten habe.
Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte, die Getreideernte falle nun quantitativ gesehen etwas besser aus als im Vorjahr – die Qualitäten speziell beim Weizen ließen aber vielfach zu wünschen übrig. Dabei seien regionale Unterschiede noch stärker ausgeprägt als in den Jahren zuvor. «Die in vielen Regionen des Landes lang anhaltende Trockenheit zeigt erneut, dass die Landwirte die Auswirkungen des Klimawandels sehr direkt zu spüren bekommen», sagte Rukwied.
Während die Ernte im vergangenen Jahr zum Wettlauf mit dem nächsten Schauer geworden sei, hätten die Mähdrescher nun ungestört laufen können, berichtete der Verband. Dadurch habe die Ernte vielerorts bis zu drei Wochen früher als üblich beendet werden können. In trockenen Gebieten litten Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben derzeit stark, so dass regional mit erheblichen Ertragseinbußen gerechnet werden müsse. Ausbleibender Regen treffe auch Tierhalter, die sonst Wiesen für Futter mähen. Teils müssten bereits Wintervorräte angebrochen werden.