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Dax über 13.200 Punkten – EZB wie erwartet

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Nach der wie erwartet ausgefallenen Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich der Dax stabil gezeigt und knapp über 13.200 Punkten geschlossen. Stützend wirkte am Donnerstag außerdem die positive Börsenstimmung an der New Yorker Wall Street.

Der deutsche Leitindex beendete den Tag mit einem Plus von 0,12 Prozent auf 13.211,23 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab dagegen um 1,12 Prozent auf 23.940,86 Punkte nach. «Eine weiterhin rund laufende US-Wirtschaft, eine konsequent handelnde EZB und ein immun gegen schlechte Unternehmenszahlen wirkender Gesamtmarkt waren die Zutaten für die fortgesetzte Rally», kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.

Die EZB stemmt sich mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die Rekordinflation im Euroraum. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, steigt damit auf 2,0 Prozent. Insofern blieben negative Überraschungen aus, was für Erleichterung am Aktienmarkt sorgte.

Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, schloss 0,02 Prozent tiefer auf 3604,51 Punkten. In Paris dagegen wurden moderate Verluste verbucht und in London leichte Gewinne. In den USA stieg der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um 1,3 Prozent.

Unternehmensseitig standen zahlreiche Quartalsberichte im Blick. Die Anteilscheine von Infineon büßten am Dax-Ende 3,5 Prozent ein. Sie gerieten in den Sog des Wettbewerbers STMicroelectronics, dessen Papiere an der Börse Euronext einbrachen. Laut der US-Bank JPMorgan wirft bei STMicro die künftige Margenentwicklung Fragen auf.

Um ebenfalls 3,5 Prozent ging es für die Beiersdorf-Aktien abwärts. Zwar wurde der Konsumgüterkonzern dank einer anhaltend robusten Geschäftsentwicklung optimistischer und hob seine Umsatzprognose an, doch im Kurs ist bereits viel vorweggenommen. Seit Jahresbeginn stieg er immerhin um rund sieben Prozent, während der Gesamtmarkt deutlich nachgab.

Daimler Truck gelang es dagegen, die Anleger mit einem neuen Ausblick positiv zu überraschen. Für die Papiere des Lkw- und Busherstellers ging es daher um 2,7 Prozent hoch. Die Aktien des Industriegas-Herstellers Linde dagegen schlossen nach einer Talfahrt im Anschluss an neue Aussagen zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr kaum verändert.

Im MDax büßten die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek und die Titel von Software AG nach vorgelegten Quartalsberichten rund sieben Prozent ein. Aixtron sackten nach vorgelegten Zahlen sogar um 8,3 Prozent ab. Allerdings zollten die Aktien des Ausrüsters der Chipindustrie damit vor allem dem guten Lauf der Aktie Tribut, die im bisherigen Jahresverlauf um fast 50 Prozent zugelegt hat. SMA Solar profitierten im SDax mit fast 13 Prozent Plus von angehobenen Ergebniszielen.

Der Euro wurde am frühen Abend mit 0,9984 US-Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0037 (Mittwoch: 1,0023) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9963 (0,9977) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,11 Prozent am Vortag auf 2,14 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 127,46 Punkte. Der Bund-Future legte um 1,34 Prozent auf 140,64 Punkte zu.