Die Bank of England hat vor einer Rezession mit Rekorddauer in Großbritannien gewarnt. Wie die Zentralbank am Donnerstag mitteilte, könnte das Land in eine Phase von acht aufeinanderfolgenden Quartalen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung fallen. Das wäre die längste Rezession seit Beginn belastbarer Aufzeichnungen vor rund 100 Jahren, meldete die Nachrichtenagentur PA.
Von der Schwere her wäre der Rückgang der Wirtschaftsleistung jedoch weniger drastisch als in der Vergangenheit. Demnach wird mit einem Rückgang von 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gerechnet. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 fiel die britische Wirtschaftsleistung um 6,4 Prozent.
Britische Zentralbank hebt Leitzins auf 3 Prozent an
Die Notenbank hatte am Donnerstag den Leitzins von 2,25 Prozent auf 3 Prozent erhöht – das ist der größte Sprung seit 1989. Sie will damit die Inflationsrate unter Kontrolle bringen, die nach Schätzung der Zentralbank bis Ende des Jahres mit etwa 11 Prozent ihren Höhepunkt erreichen wird.
Analysten hatten mit dem Schritt überwiegend gerechnet. Zuletzt hatte sie den Leitzins nur um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Es ist die mittlerweile achte Zinserhöhung seit Dezember 2021.
Die Entscheidung für die Zinserhöhung war nicht einstimmig. Im neunköpfigen geldpolitischen Ausschuss MPC stimmten sieben Mitglieder für diesen Zinsschritt, ein Mitglied votierte für eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte und ein Vertreter für 0,50 Prozentpunkte.