Die Industriegewerkschaft Metall setzt sich für eine Pflicht von Einkaufszentren ein, Ladesäulen für Elektroautos aufzustellen. «Großparkplätze von Einkaufszentren und an Autobahnen sollten zwingend mit Ladesäulen ausgestattet werden müssen», sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dies solle über das Ordnungsrecht geschehen.
Ob das Ziel von 15 Millionen Elektroautos in Deutschland bis zum Jahr 2030 erreicht werde, hänge von der Ladesäulen- und Netzinfrastruktur ab, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) lehnte die Forderung ab. «Eine Verpflichtung zum Aufbau von Ladesäulen im Einzelhandel ist weder zielführend noch notwendig», sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch in Berlin. Schon jetzt seien mindestens 15 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte auf den Flächen des Einzelhandels installiert. Jeder dritte Schnellladepunkt stehe beim Einzelhandel. Die Handelsunternehmen brauchten aber die Freiheit, die Standorte selbst auswählen zu können. «Nicht jeder Standort ist für den Aufbau geeignet. Sinnvoll ist ein marktgetriebener Ausbau, um nicht mit der Gießkanne am Bedarf vorbeizubauen», argumentierte Genth.
Außerdem sei eine angepasste Förderung nötig, auch für die Ladesäulen im Handel. «Nach wie vor ist das alles zu bürokratisch, zu langwierig und kann vom Handel nicht in Anspruch genommen werden, da die Grundbedingung dafür eine Rund-um-die-Uhr-Öffnung der Parkflächen an sieben Tagen die Woche ist. Das jedoch geht bei rund 55 Prozent der Parkflächen nicht», sagte der Verbandsgeschäftsführer.